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Zeitzeugen 2023/2024

Hin und Weg: Migrationsgeschichten nach Bergheim

Brauchen Menschen Heimat? Wie lange dauert es, bis ein Ort zur Heimat wird?

Diesen Fragenkomplex bearbeiteten die Teilnehmenden des Zeitzeugen- Projektkurses. Schnell einigten sich die Schüler*innen auf den Schwerpunkt Migration: Woher kommen Menschen, die in Bergheim leben? Seit wann gibt es Zuwanderung nach Bergheim?

Mit großem Elan ging der Kurs auf die Suche nach Gesprächspartner*innen. Dabei wurden wir tatkräftig unterstützt von Frau Machuj von der Bergheimat, die uns mit ihrem Wissen und Kontakten sehr geholfen hat und unserer Schule schon seit langen Jahren verbunden ist. Ganz herzlichen Dank!

Fast allen Geschichten ist gemeinsam, dass das Ankommen in Deutschland/ Bergheim als große Chance gesehen wurde/ wird, sich und den Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Viele Jugendliche des Zeitzeugenkurses sind diese Kinder-Generation, und so schauten sie auch auch mit großem persönlichen Interesse auf die Erfahrungen „ihrer“ Zeitzeug*innen. Die Schüler*innen haben im Laufe des Schuljahres zahlreiche Migrationsgeschichten gehört und gesammelt. Menschen unterschiedlicher Altersstufen, die im Laufe ihres Lebens in Bergheim angekommen sind, berichteten in den Interviews von ihrer Herkunft, den Gründen ihre Heimat zu verlassen, und dem Ankommen in Bergheim. 

Letztendlich gilt der besondere Dank unseren Gesprächspartner*innen, die mit uns ihre Erfahrungen geteilt haben! Der Mut, sich zu öffnen, über die Erlebnisse und Emotionen zu berichten, war beeindruckend. Dank ihnen ist es uns gelungen, vielfältige Migrationsgeschichten Bergheims zusammenzustellen. Uns ist bewusst, dass es sich nur um subjektive Darstellungen handelt, das Projekt erhebt nicht den Anspruch eine empirische Untersuchung zu ersetzen oder allgemeingültig zu sein, aber gerade darin liegt auch die Stärke und Eindrücklichkeit der einzelnen Texte.

Wir wünschen allen viel Spaß beim Stöbern in den Migrationsgeschichten Bergheims! 

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Zeitzeugin-Gespräch mit Pnina Katsir

zeitzeugen24.jpgSchüler*innen der Klassen 10.1 und 10.5 besuchten am 29. Januar 2024 das Zeitzeugin-Gespräch mit Pnina Katsir (siehe Bildmitte), das durch die Friedrich-Ebert-Stiftung anlässlich des Holocaust-Gedenktages organisiert wurde.

Pnina Katsir ist eine Überlebende des Holocaust. Eindrücklich berichtete sie unseren Schüler*innen von ihren schrecklichen Erlebnissen als Kind einer jüdischen Familie, nachdem die antisemitische Politik der Nationalsozialisten ab dem Jahr 1941 auch in ihrem Heimatland Rumänien durchgesetzt wurde. Frau Katsir ist mittlerweile 94 Jahre alt. Für die Veranstaltung reiste sie aus Israel an, wohin sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges flüchten konnte. Ihr ist es sehr wichtig, jungen Menschen persönlich zu begegnen, damit der Holocaust nicht vergessen wird. Sie möchte, dass sich so etwas nie wiederholt. „Denke gut und handle gut!“ - so lautet ihre persönliche Botschaft.

Wie die Schüler*innen selbst die Veranstaltung erlebten, haben sie in Berichten und Fotos festgehalten. An dieser Stelle ein Auszug aus dem Bericht von Johanna und Jasmin (Klasse 10.1):

„Wir fuhren am Montag, den 29.01.2024 mit dem Geschichtskurs von Herrn Ndjeng in Begleitung von Frau Schoth zu der Friedrich Ebert Stiftung (FES) nach Bonn, um an einem Zeitzeugen-Gespräch mit Pnina Katsir teilzunehmen. Wir trafen uns morgens um 7:45 Uhr am Bahnhof von Quadrath-Ichendorf und fuhren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Friedrich-Ebert-Stiftung nach Bonn. Dort trafen wir gegen 9:50 Uhr ein. Wir saßen zusammen mit Schülern und Schülerinnen sowie Lehrern von ca. fünf weiteren Schulen in einem Saal, in welchem eine Art Bühne aufgebaut war.

Um 10 Uhr begann die Veranstaltung mit einer Begrüßung durch Ina Koopmann, welche Mitglied der FES ist. Sie erklärte uns zuerst einmal, dass die FES eine SPD - nahe Stiftung ist und sich für die Demokratie und gegen Dinge, die diese gefährden - wie zum Beispiel Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus - einsetzt. Außerdem ging sie kurz auf die Geschichte des Holocaust ein und erklärte, warum wir nicht vergessen sollten, was damals geschah: Wir müssen aus dem Verbrechen lernen, um es in Zukunft besser machen zu können.

Danach gab sie die Leitung an Dr. Friedhelm Boll und Pnina Katsir weiter. Dr. Friedhelm Boll erzählte, dass er 35 Jahre in dem Forschungszentrum der FES tätig war und dass er zu Beginn der 90er Jahre ein Buch zu Holocaustüberlebenden geschrieben hat. Danach stellte er Pnina vor und erklärte, dass sie nicht in ein Konzentrationslager deportiert wurde, sondern in eine Art Ghetto.

Frau Katsir stellte sich nach dieser Einleitung selbst vor. Sie ist 94 Jahre alt und wohnt gerade in Jerusalem. Sie war gerade einmal fünf Jahre alt, als sie Opfer von Verfolgung und Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens beziehungsweise des Glaubens ihrer Familie wurde. Sie lebte damals mit Ihrer Familie in Rumänien in einer Straße, in er Juden und Christen friedlich beisammen lebten. Doch sie erzählte, dass sich das im Jahre 1941 ganz plötzlich änderte. …“

(Über diesen Link gelangt ihr zu den vollständigen Berichten und Bildern der Schüler*innen)