Zeitzeugen 2021/2022
Meet a Jew an unserer Schule.
Beim Kochen und Essen wurde viel geredet und gelacht. Besonders beeindruckend war, wie offen die beiden Freiwilligen über ganz persönliche Dinge wie Bedeutung von Religion in ihrem Leben erzählten. Schockiert hat uns aber, dass beide in der Öffentlichkeit keine Kippa, die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, tragen würden, aus Angst vor Diskriminierungen.
Trotz alledem fühlen sich beide in Deutschland wohl, sie seien in Deutschland geboren und sind Teil der deutschen Gesellschaft.
Vielen Dank an die tollen Freiwilligen, die einen informativen und humorvollen Nachmittag ermöglichten.
Und danke an die Hauswirtschaft, dass wir die Küche benutzen durften!
Ergebnisse des Projektes „Jüdisches Leben“ sind online
Jüdisches Leben in Bergheim – Kreisstadt Bergheim
„Teilweise war das heftig": Schüler aus Bergheim kommen dem Judentum näher | Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de)
Zeitzeugen-Projekt Q1 zum jüdischen Leben in Bergheim
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Bergheim informierten sich in der Stadtbibliothek
Mit einem Besuch in der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv der Kreisstadt Bergheim ist am Montag ein interkulturelles Projekt im Rahmen der „Jüdischen Kulturwochen im Rhein-Erft-Kreis“ gestartet. Schülerinnen und Schüler des Q1-Zeitzeugen-Kurses der Gesamtschule machen sich mit ihrer Lehrerin Elisabeth Amling auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Bergheim, unterstützt von Bibliotheksleiter Werner Wieczorek, Stadtarchivarin Sara Toschke und der Journalistin Andrea Floß. Im Fokus stehen Recherchearbeiten, Familienforschung, die Vertonung von biografischem Schriftgut sowie Zeitzeugen-Gespräche und Einblicke in den Alltag jüdischen Lebens früher und heute.
Veranstaltung mit Tanz, Musik und Literatur am 3. November 2021 in Quadrath-Ichendorf
Ziel ist es, die historischen Fakten und Zeitzeugen-Geschichten für künftige Generationen festzuhalten und auf der städtischen Webseite zu dokumentieren. Der diesjährige Projektkurs legt mit seiner Pionierarbeit den Grundstein für die Zukunft, die Informationen sollen von folgenden Jahrgängen weiter fortgeschrieben werden. „Viel ist über das Leben von jüdischen Familien in Bergheim nicht bekannt – die Schülerinnen und Schüler schreiben ein Stück Stadtgeschichte und helfen mit, dass diese Dinge nicht in Vergessenheit geraten“, so Sara Toschke. Gerade in der heutigen Zeit sei es besonders wichtig, jüdisches Leben und jüdische Kultur sichtbar zu machen. Geburtsurkunden,
Ratsprotokolle und andere Dokumente in den Archivräumen im Rathaus bieten Aufschluss, im „Hauptquartier“ in der Stadtbibliothek können ausgewählte Medien, Computer und die neueste „Maker-Space“-Technik genutzt werden, beispielsweise für Videoproduktion und zur Vertonung. Mucksmäuschenstill wurde es, als Sara Toschke den 17- bis 18jährigen über die Deportationen in der Zeit des Nationalsozialismus berichtete: „Die Kinder waren teilweise jünger als ihr.“
Zwei Beispiele, über die der Heimatforscher Heinz Gerd Friedt in einem Jahrbuch des Bergheimer Geschichtsvereins berichtete, sind der vielfach engagierte Ehrenbürger Sally Simons aus Quadrath, der im Dritten Reich mehrere Konzentrationslager überlebte und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in seiner Bergheimer Heimat zurückkehrte. Ein ähnliches Schicksal erlitt Rosa Eckstein aus Ichendorf, deren Erlebnisse in Briefen überliefert ist. Während der Projektwoche vom 4. bis zum 8. Oktober steht auch die Verlegung von Stolpersteinen und ein Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Bergheim und Fliesteden auf dem Programm. Jüdische Tänze und Bräuche lernen die Jugendlichen bei einem Workshop mit Inessa Bergs von der Bergheimer Ballettschule Belaro kennen – die Ergebnisse werden am 3. November 2021 im feierlichen Rahmen mit Tanz, Musik und Literatur im Bürgerhaus Quadrath-Ichendorf präsentiert.
Andrea Floss
https://meine.rheinische-anzeigenblaetter.de/bergheim/c-kultur/juedisches-leben-in-bergheim_a10973