Klangreise vom Ton zur Story
Klang-/ Radioprojekt 18.-22.3.24 Gesamtschule Bergheim mit den Künstlerinnen Anne Siebertz und Katrin Kleinau
19 Kinder aus den 5. Klassen der Gesamtschule Bergheim teilten sich in 2 Gruppen auf: Eine Werkgruppe, eine Radio-Gruppe. Im Werkraum fand das Erschaffen von mehreren Instrumenten statt unter Einbeziehung von Upcyclingmaterialien. Es wurde gehämmert, gesägt, geschraubt, genagelt, bemalt, dekoriert und verschönert. Verschiedene Instrumente wie Rasseln, Trommeln und Gitarren entstanden. Klangexperimente erstaunten die Kinder und führten zu fantasievollem Spiel. Das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente führte zu Klangdialogen. Eine weitere Experimentiereinheit fand im Musikraum der Schule statt, mit verschiedenen Instrumenten von Trommel über Cajon, Rassel und Klangschalen lauschten die SuS den Klängen: mal laut, mal leise, mal fein, mal deutlich. Zu großem Erstaunen führte z.B. die Klangschale, die die Schallwellen hör- und erfahrbar werden ließ. Zudem besuchten wir die Ausstellung der Kulturwoche, in der SuS Arbeiten auf Papier zeigten. Exemplarisch beschrieben die Kinder synästhetische Phänomene: wie klingt das Meer oder wie klingen Farben oder ein strenges oder ein verspieltes Muster. Auch die Körperklänge erhöhten die Sensibilität: Der Bauch- und Brustraum tönen und klingen unterschiedlich. Ein rhythmischer Rap wurde als Musikstück entwickelt als Percussion auf Brust und Bauch.
Parallel arbeitete die Radiogruppe an einer eigenen Geschichte/Abenteuerreise und Heldinnen-Geschichte, die in ein Hörspiel mündete. Nachdem zuvor das Thema einer Klangreise zu Mussorgskys 'Bilder einer Ausstellung' mithilfe seiner Musik und der Bilder, auf die er sich bezog, eingeführt wurden, erfanden die SuS mit Mind Maps fantasievollen Schreibwerkstätten und Schreibspielen ihre eigene Geschichte.
Rollen wurden verteilt in Sprech- und Klangrollen, das Sprechen im Team wurde geübt und vor allem das "mucksmäuschenstill sein" für ein Solo oder auch die Stille, die in der Aufzeichnung ihren Platz hatte.
Die Kinder achteten zunehmend mehr aufeinander, jede/r hatte auf den Einsatz der anderen zu achten. Nach und nach identifizierten sich die Kinder mit dem Stück. Schüchterne wurden mutig, Laute wurden rücksichtsvoll, alles mit dem Ziel, das gemeinsame große Ganze so gut wie möglich aufzuführen. Das deutliche Sprechen vor dem Mikrofon wurde gut geübt. Interviews wurden selbständig vorbereitet und geführt, der Schulleiter, die didaktische Leitung und auch die Künstlerinnen als Dozentinnen selbst wurden befragt. Die Abenteuerreise spielt im Universum, die Querverbindung zwischen Weltraumschrott und den von uns verbauten Upcycling-Materialien sowie dem Müll im Meer wurde hergestellt, sodass auch Gespräche über die Umweltsituation nicht zu kurz kamen und nun Teil der Klangreise sind.
Entscheidender Bestandteil des Radioprojekts war die Aufnahme von Interviews und Klängen der Musikinstrumente durch die Kinder selbst. Anschließend wurden die Moderationstexte in Gruppenarbeit von den Kindern geschrieben, die Rollen verteilt und in drei Gruppen eingesprochen. Bei dem entstandenen Hörspiel war die gesamte Großgruppe beteiligt. Die Kinder der Radiogruppe übernahmen die Sprechrollen und die Kinder der Klang-Gruppe begleiteten die Texte mit passenden Geräuschen.
Das gesamte Projekt mündet in einer 1-stündigen Aufzeichnung, die am 21.4. um 18 h im Bürgerfunk bei Radio Erft gesendet wird. Die produzierende Gruppe ist Studioeck. Im Anschluss an die Ausstrahlung der Sendung mit drei Beiträgen (1. Dokumentation des Projekts, 2. Wie entsteht ein Hörspiel, 3. Hörspiel) stehen die Beiträge als Podcast unter www.studioeck.de zur Verfügung.